Der Naturwissenschaftliche und Historische Verein für das Land Lippe e.V. (NHV) hat zum Gedenken an seinen langjährigen Vorsitzenden den Otto-Weerth-Preis 2022 zum achten Mal vergeben: Dr. Lennart Pieper hatte seine Dissertation zum Thema „Einheit im Konflikt - Dynastiebildung in den Grafenhäusern Lippe und Waldeck in Spätmittelalter und Früher Neuzeit.“ an der Universität Münster vorgelegt. Von einer interdisziplinären Jury wurde nun sein Werk als Bestes der für den Preis eingereichten Arbeiten prämiert.
Die Geschichte Lippes ist aufgrund der sehr dichten Überlieferung an Quellen und der rund 800jährigen Kontinuität des Territoriums sehr gut erforschbar. Das hat schon in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche gehaltvolle wissenschaftliche Arbeiten hervorgebracht, und mit der Arbeit von Dr. Lennart Pieper ist ein weiteres lesenswertes Werk hinzugekommen, das der NHV aktuell mit dem Otto-Weerth-Preis belohnt hat.
Durch den Preis sollen seit 2000 der wissenschaftliche Nachwuchs gefördert, die naturwissenschaftliche Forschung sowie die Forschung zur Ur- und Frühgeschichte, Geschichte, Landeskunde, Volkskunde und Kunstgeschichte des ehemaligen Landes Lippe angeregt sowie die Beziehungen zwischen der Region und den Hochschulen in Ostwestfalen-Lippe verstärkt werden. Der Preis in Höhe von mindestens 2.000 Euro für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten zu den genannten Bereichen wird an Nachwuchswissenschaftlerinnen oder –wissenschaftler verliehen, deren Arbeiten noch nicht an anderer Stelle veröffentlicht oder mit Preisen ausgezeichnet wurden. Die Summe wird überwiegend aus privaten Spendengeldern zusammengetragen.
Am Abend des 13. Oktober war es dieses Mal so weit: im festlichen Rahmen wurde Lennart Pieper für seine Arbeit nicht nur eine Urkunde, sondern auch ein Preisgeld von 2000,-€ durch den Vereinsvorstand übergeben. Nach einer Laudatio durch seine Prüferin Prof. Dr. Barbara Stolberg-Rillinger (Berlin) und einem Festvortrag des Preisträgers zum Thema "Einheit im Konflikt. Wie aus den Grafen zur Lippe eine Dynastie wurde" endete der Abend mit einem kleinen Empfang im Foyer des Landesarchivs im geselligen Beisammensein.