»Ich gestehe, dass ich allenthalben das Dichter-Talent zu erkennen glaube.« So schrieb Ludwig Tieck über das literarische Debüt des lippischen Bauernsohns Friedrich Begemann 1828. Geboren bei Salzuflen, besuchte er das Leopoldinum in Detmold. Sein Mitschüler Grabbe wurde ihm zum ersten literarischen Vorbild. Friedrich de la Motte Fouqué begrüßte ihn als »Morgenstern« einer neu belebten Romantik: »Es ist ein junger Dichter unter uns aufgesprosst.« Doch der so hoffnungsvoll Empfangene starb bereits im Jahr nach seiner ersten Buchveröffentlichung, erst fünfundzwanzig Jahre alt. In seinen märchenhaften Verserzählungen und in seinen melancholischen Gedichten nimmt dieser träumerische Nachzügler der Jenaer Romantik Abschied von den Hoffnungen einer Generation. Die Göttinger Literaturwissenschaftler Heinrich Detering und Lisa Kunze stellen ihre jetzt im Wallstein-Verlag erschienene Auswahl aus seinem Werk und seinem Detmolder Nachlass vor, die den im Leben gescheiterten Dichter als eine ergreifende poetische Gestalt sichtbar macht.
Buchvorstellung „Friedrich Begemann. Im leeren Haus - Dichtungen und Dokumente“ mit Heinrich Detering und Lisa Kunze
Montag, 26. Mai 2025, 19:30 Uhr
Landesarchiv NRW, Abteilung OWL, Willi-Hofmann-Str. 2, 32756 Detmold
Veranstalter: NHV in Kooperation mit dem Landesarchiv NRW, der Lippischen Landesbibliothek und der Uni Göttingen