Spieße kennt man vor allem als militärische Waffe. Sie sind zum (Zu-)Stechen gedacht, nicht zum Werfen wie Speere. In der Frühen Neuzeit gab es ganze Einheiten, die mit Spießen bewaffnet waren. Es handelte sich dabei zumeist um einfache Landsknechte, die einen schlechten Ruf hatten, weshalb sich der Begriff „Spießgeselle“ bis heute erhalten hat.
Spieße wurden und werden aber auch bei der Jagd verwendet. Saufedern sind Spieße, die speziell zur Jagd auf Wildschweine gedacht waren. Man benutzt sie aber auch zum Töten verletzten Wildes. Bäreneisen oder Bärenspieße sind ganz ähnlich geformt, nur etwas breiter und stärker. Sie dienten, wie der Name verrät, zur Jagd auf Bären. Damit sind beide Arten von Spießen Zeichen der Jagd und ihrer historischen Wandlungen.
Saufedern und Bäreneisen wurden und werden aber auch als Dekorationsstücke betrachtet. Sie können wunderbar verziert sein und stellen damit auch kunsthistorisch interessante Objekte dar.
Herbert Westphal, Experte für Blankwaffen, hat in jahrelanger Arbeit diese Jagdspieße aufgenommen und erforscht. Er wird im Rahmen des Vortrages seine Erkenntnisse an ausgewählten Stücken darstellen. Der Besucher kann dabei in die Welt adeliger Jagdkultur eintauchen.