Der Missbrauch des Hexenthemas in der NS-Ideologie

Montag, 13. Mai 2024, 19:30 Uhr

Landesarchiv NRW, Abteilung OWL, Willi-Hofmann-Str. 2, 32756 Detmold

Vortrag Dt. Rainer Decker (Paderborn)

Veranstalter: NHV Lippe e.V. in Kooperation mit dem Stadtarchiv Detmold, der Ev. Erwachsenenbildung und dem Arbeitskreis Hexenverfolgung.

Im Geschichtsbild der führenden Nationalsozialisten kamen auch die Hexenverfolgungen vor. Sie dienten als Argument im weltanschaulichen Kampf gegen die katholische Kirche und für den Germanenkult Heinrich Himmlers. Dafür gab der „Reichsführer SS und Chef der deutschen Polizei“ 1935 ein „wissenschaftliches“ Großvorhaben in Auftrag. Historiker seines „Sicherheitsdienstes“ (SD) durchkämmten bis 1944 systematisch die Hexenprozessakten in deutschen Archiven, fertigten daraus Auszüge an und erstellten eine umfangreiche Kartothek, die als Basis für Untersuchungen und Darstellungen dienen sollte. Der Kriegsverlauf verhinderte den Abschluss des Unternehmens, das gewonnene Material hat sich aber bis heute erhalten und ist für die Forschung zugänglich. Auch die Akten aus Lippe wurden von den SS-Männern erfasst.